Sekretär
So, genug herumgeprutscht an Kleinteilen und Übungsprojekten, jetzt mal zu einem Vorhaben für Erwachsene :) Diesmal wieder zum Nachbauen beschrieben und - was neues - schon während der Entstehung online. Die hier verknüpften Seiten zeigen anhand von 220 Bildern und 50 Zeichnungen, wie aus der Idee das Möbel wurde.
Dieser Sekretär stammt aus dem Repertoire eines englischen Möbelhauses, genauer gesagt ist er das Flagschiff einer Möbelflotte im englischen Stil, die von dieser Firma angeboten wird. Das Stück ist reich an Funktionen und Details, es verbindet einen klassischen Stil mit modernen Büroanforderungen.
Yep - sowas wollen wir auch zu Hause haben. Wir wohnen nahe an der holländischen Grenze und dort gibt es in einem kleinen Ort einen Vertragshändler dieses Möbelhauses. Da konnte ich das Stück in natura bestaunen, ein wenig Prospektmaterial abgreifen und in großen Schritten den Rückzug antreten, als ich den Preis vernahm. Dieses Möbel kostete - und das ist bereits wieder einige Jahre her - 8.500 (in Worten: achttausendfünfhundert) Euro! Es besteht aus Eiche, ist mit Intarsien verziert, verfügt über aufwändig gestaltete Halbrund-Schubladen, eine auf 1,50 Meter Breite zu schließende Klappe und - und das ist der Gag - einen eingebauten LCD-Monitor in der Mitte. Außerdem hat es verschiedene Klappfunktionen zum Verstecken der Bedienelemente für den Computer und die Arbeitsflächen sind mit Leder bezogen.
Die Bilder hierzu schlummern bereits seit 2003 auf meiner Festplatte und warteten auf die Fertigstellung der Fräse. Und Ende 2005, wo ich mit dem Karl-May-Regal auch hinter das Geheimnis anständiger Oberflächen gekommen war und ein wenig Zeit vor der Brust hatte, ging's endlich los. Der toughe Vorsatz lautete: Für 5% des Originalpreises sollte das Stück im heimischen Wohnzimmer stehen und dabei noch eine Reihe zusätzlicher Funktionen erhalten, vor allem in Sachen Elektronik.
Allein der LCD-Monitor kostet im Zubehörprogramm des Herstellers gute tausend Euro - und zwar in 15" Größe. Der Käufer hat da nicht wirklich die Wahl, denn das Möbel ist exakt auf diesen Bildschirm zugeschnitten und so hilft es ihm nicht, dass er im Handel für's gleiche Geld eine Wand mit diesen kleinen Monitoren tapezieren könnte. Da haben wir's leichter und kaufen erst den Bildschirm und passen dann den Schrank an. Mit einem bisschen Glück konnte ich einen ergattern, dem das Netzteil abhanden gekommen war und den es daher geschenkt gab. Schnell ein passendes Netzteil bei ebay besorgt und der erste Schritt war getan. Das Ding fliegt hier schon eine ganze Weile herum. Leider hat es die Bedienelemente auf der Rückseite des Rahmens, das erforderte etwas Kreativität.
Die Teileliste entstand während des Aufbaus. Im Wesentlichen besteht das Stück aus Fichte, die Kassetten sind aus Kiefernsperrholz gemacht.
Dieses Projekt war während der Entstehung live ausgestellt - alle paar Wochen gab es ein Update. Seine Entstehung nahm den Großteil des Jahres 2006 ein, es startete kurz vor Weihnachten 2005 und war im Spätsommer '06 weitgehend fertig. Weitgehend meint, es nahm seinen Platz in der Wohnung ein - die komplexen eingelegten Wappen auf der Rückseite kamen später hinzu.
Zunächst mal eine eine kleine Aufstellung der vorgenommenen Änderungen gegenüber dem Original:
- Als hauptsächliches Material wurde Fichte verwendet, das Möbel sollte zu unserer Weichholzeinrichtung passen. Mit der entsprechenden Oberflächenbehandlung erhielt es dann den antiken Kiefer-Look.
- Die Stoßkanten der Türrahmen und anderer aneinander stoßender Rahmenteile fallen nicht einfach stumpf aus, sondern sind mit Hilfe der CNC-Fräse ausgefallen verzapft.
- Auf Türen, Rückseite und der Klappe sind dunklere Elemente eingelegt, die zu unserer Familie passen. Zum Thema Intarsien gibt's daher eine Extraseite, denn das ist etwas komplizierter.
- Die Innenmaße wurden an den Monitor angepasst. Davon abgesehen mussten ohnehin alle Maße ausgetüftelt werden, denn es lagen abgesehen von den äußeren Maßen keine Daten vor.
- Neben dem Monitor gibt es weitere elektronische Ausrüstung, so ein paar schmale Boxen, ein Subwoofer im Korpus, ein Mikrofon, ein Lautstärkeregler, eine Webcam und Anschlüsse für Kopfhörer. Das alles ist in das Möbel integriert und zwar in einer Weise, die es in Zukunft ermöglicht, diese Teile auszutauschen, falls sie ausfallen oder gar nicht mehr benötigt werden.
- Der Aufbau ist horizontal zweigeteilt, damit das Möbel transportiert werden kann.
Damit die Seite nicht zu groß wird, habe ich sie weiter unterteilt. Für jeden Schritt sind Maße und verwendete Materialien auf dieser Seite benannt, sodass hier der eigentliche Bauplan liegt und auch die Ergebnisse hier zu sehen sind. Eine genauere Beschreibung der jeweiligen Schritte am Beispiel meines Exemplars ist dann an den entsprechenden Stellen verlinkt und auf weiteren Seiten genauer beschrieben. Hier ein Inhaltsverzeichnis dieser Seite, in den entsprechenden Kapiteln sind die zugehörigen weiteren Seiten verlinkt.
- Liste der benötigten Materialien
- Zeichnungen
- Fertigung der Türen
- Einbringen von Intarsien
- Fertigung der unteren Schubladen
- Aufbau des unteren Korpus
- Verkleidung und Zusammenbau des Unterteils
- Fertigung der ausziehbaren Arbeitsoberfläche
- Aufbau des oberen Korpus
- Innenaufbau des Oberteils (1)
- Innenaufbau des Oberteils (2)
- Fertigung der oberen Schubladen
- Fertigung der Verschlussklappe und Endmontage
- Fazit
Das Möbel kommt an den jeweils äußersten Kanten (also inklusive Zierleisten an den Seiten) mit den cm-Maßen H125 B165 und T80 daher. Die komplette Einkaufsliste ist hier aufgeführt.
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Natürlich wurde auch hier erstmal gezeichnet, denn abgesehen von den Außenmaßen gibt es keinerlei Information über die Größe der Bauteile. Beim Nachbauen nach Fotos muss man daher jedes Maß zunächst mal ermitteln. Zeichnungen und Maße sind auf dieser Seite dargestellt und erläutert, Detailzeichnungen werden in den jeweiligen Aufbauschritten gezeigt.
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Als erstes Element wurden die Türen gefertigt. Anhand der Zeichnung oben sind sie schon grob dimensioniert, ihre Außenmaße betragen 450mm in der Breite und 400 in der Höhe. Die Breite der Rahmenteile beträgt 65mm.
Benötigt werden für die beiden Türen also (Maße HBT):
- 4 Teile Fichte Leimholz 65*450*18
- 4 Teile Fichte Leimholz 270*65*18
- 2 Teile Kiefernsperrholz 290*322*6, Maserung folgt der kürzeren Seite (verläuft also später vertikal)
Die Einlegeteile werden so angebracht, dass sie auf der Rückseite jeweils einen Zentimeter auf- und bündig einliegen. Dort muss also in 6mm Tiefe genutet werden.
Die angegebenen Maße lassen die horizontalen Rahmenteile stehen, während die vertikalen sie verbinden. Im Möbelbau wird es meist umgekehrt gemacht. Wer lieber die vertikalen Rahmenteile stehen lässt, passt die Maße entsprechend an. Die Tür im gesamten hat jedenfalls am Ende die Maße 400*450mm, hat also mehr Breite als Höhe.
Bei der Stärke der Leimholzbretter ergibt sich durch die rückseitig bündige Anordnung der Kassette eine Vertiefung von 12mm auf der Vorderseite. Die wird später mit den 10*10mm Leisten verziert. Eine Alternative dazu ist, die Verbindung der Rahmenteile auf Gehrung zu fertigen und gleich deren innen liegenden Seiten mit einem Zierprofil zu versehen. Bei gerade verlaufenden Teilen hätte ich es so gemacht. Meine Türen haben aber Bögen, daher habe ich einen anderen Weg gewählt.
Die Fertigung der Türen meines Exemplars ist hier detaillierter beschrieben, hier rechts das Ergebnis:
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Schon die ersten Teile zeigen eingearbeitete Elemente aus einem anderen Holz. Mit diesen Intarsien ist das gesamte Stück überzogen. Zur Vorgehensweise der Einbringung gibt es daher eine eigene Seite.
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Weiter geht's mit den über den Türen angebrachten Schubladen. Sie sind später durch eine Zwischenleiste von den Türen getrennt, die ist aber erst beim Aufbau des Korpus dran.
Folgende Stücke und Maße wurden für die beiden großen Schubladen benutzt (HBT):
- 4 Teile Fichte Leimholz 35*450*18 (die waagerechten Rahmenteile der Fronten)
- 4 Teile Fichte Leimholz 80*65*18 (die senkrechten Rahmenteile der Fronten)
- 4 Teile Fichte Leimholz 95*532*18 (die Seiten)
- 2 Teile Fichte Leimholz 95*414*18 (die Rückwände)
- 2 Teile Kiefernsperrholz 424*524*6 (die Böden)
- 2 Teile Kiefernsperrholz 110*350*6, Maserung folgt der längeren Seite (die Kassetten der Fronten)
Die Schubladen sind 450mm breit, 150 hoch und 550 tief. Die Maße sind wie bei den Türen passend für die stumpfe Verarbeitung der Frontteile. Wer's etwas komplizierter mag, kann die jeweils vier Frontteile mit einer passenden Gehrung versehen. Die Fertigung meiner Exemplare ist hier beschrieben.
Auch die Intarsien folgen in meinem Exemplar dem Stil der Türen, hier das Ergebnis nach dem Montieren und Streichen (eine noch in den Zwingen).
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Nun ist bereits der Rahmen dran, der dem Möbel die Form gibt. Er besteht aus den 34*34mm Kanthölzern, die man in 2 oder 3 Metern Länge kaufen kann. Die 2 Meter Länge ist oft die bessere, denn erstens gibt es dann 4 Stücke als Verkaufseinheit zum besseren Meterpreis und zweitens ist bei den sehr langen die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie verbogen oder windschief sind. Davon abgesehen ist kein Werkstück länger als 2 Meter und besser ins Auto passen sie auch. Das reicht an Argumenten, Viererpacks mit 2-Meter Balken sind der Werkstoff der Wahl.
Aus der Zeichnung gehen nun die Maße der einzelnen Balken hervor. Benötigt werden:
- 2 Stücke á 1624mm (Front- und Rückbalken des Deckels)
- 2 Stücke á 1556mm (Querbalken hinten unten und Querbalken unter dem Tastaturauszug
- 2 Stücke á 837mm (vordere vertikale Eckbalken)
- 2 Stücke á 817mm (hintere vertikale Eckbalken des Unterteils)
- 2 Stücke á 692mm (untere Seitenverbinder außen)
- 2 Stücke á 692mm (untere Seitenverbinder im Fußraum)
- 2 Stücke á 706mm (obere Seitenverbinder im Fußraum)
- 4 Stücke á 691mm (mittlere vertikale Stücke, innen neben den Türen, oben und unten)
- 2 Stücke á 580mm (die Querverbindung im Fußraum unten und oben)
- 2 Stücke á 576mm (vertikale Stücke im Fußraum, doppelt gefalzt)
- 2 Stücke á 454mm (Querbalken unter den Türen)
- 2 Stücke á 401mm (Seitenteile des Deckels)
- 2 Stücke á 399mm (hintere vertikale Eckbalken des Oberteils)
- 2 Stücke á 81mm (Bodenstützen im Fußraum)
- 2 Stücke á 54mm (Stücke oberhalb der Rundbögen)
Apropos Rundbögen - die sind hier noch nicht erhalten. Insgesamt werden von den Balken gut 20 laufende Meter benötigt. Verschnitt fällt auch an und nicht jede Stelle am Balken ist schön und geeignet. Ein bisschen mehr schadet also nicht, daher stehen 24 Meter in der Materialliste.
Knifflig hier: Man sieht die unteren Balken des Fußraums, sie stoßen an den hinteren unteren Querbalken. Weiter oben werden die Oberteile des Fußraumes aber an die 20mm Zwischenverbinder stoßen, die um 14mm nach hinten versetzt sind, damit sie außen bündig abschließen. Daher sind diese Stücke 14mm länger bemessen.
Ferner werden nun die ersten Stücke der 95mm Bretter verarbeitet. Folgende Längen werden benötigt:
- 1 Stück mit 1556mm (der hintere horizontale Verbinder)
- 2 Stücke á 692mm (die seitlichen horizontalen Verbinder)
- 4 Stücke á 607 mm (die vertikalen Verbinder, zwei hinten und je einer an den Seiten). Dieses Maß habe ich verlängert, da diese Teile in meinem Exemplar in die horizontalen Teile hineingreifen. Das angegebene Maß ist für eine stumpfe Verbindung das richtige.
Die Details sind wieder auf einer gesonderten Seite beschrieben, hier das Ergebnis. Es kann wegen der fehlenden Bögen noch nicht komplett sein und es fehlt auch noch das Gebälk des Fußtraumes. Aber es vermittelt schon einen Eindruck von der Form des Resultats.
Die einfache Falz in fast allen Elementen reicht an einigen wenigen Eckverbindungen nicht aus - da muss dann mal eine Ecke einer Kassette eingekerbt oder ein Stück Balken mit dem Beitel herausgetrennt werden. Ich bin da nicht näher drauf eingegangen, in der Praxis fallen diese Stellen dann gleich auf und sind schnell korrigiert.
Auf diesem Bild sind die hinteren vertikalen Eckbalken noch an einem durchgehenden Stück - das wurde später angepasst (siehe nächsten Abschnitt) und ist in der Materialliste oben bereits berücksichtigt.
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Dieser Arbeitsschritt begann mit einer Änderung am Aufbau, die mit einem Schlag die beiden größten Problem löste:
- Wie stellt man sicher, dass im fertig aufgebauten Zustand der Zugriff auf die elektronischen Komponenten möglich bleibt?
- Wie bekommt man das Ding aus der Kellerwerkstatt?
Letzteres Problem war ja bereits beschrieben, es sollte einfach woanders aufgebaut werden. "Einfach" erweist sich aber im Januar als doch nicht so einfach und die Idee, ein anderes Zimmer für Wochen oder Monate zur Baustelle zu erklären, fand wenig Gegenliebe beim Familienmanager.
Die Lösung: Der Aufbau wird zweigeteilt und besteht fortan aus einem oberen und einem unteren Teil. Eine geniale Idee meines Schwagers. Er ist Schreiner und kommt alle paar Tage hinzu, beschimpft mich ausdauernd wegen unsauberer oder vergessener Details und hat dann aber Vorschläge parat, die das Projekt wirklich voranbringen.
Die Änderung erfordert zum jetzigen Zeitpunkt kaum Anpassungen. Die auf dem Bild oben zu sehenden hinteren Vertikalbalken werden gekürzt und der weitere Aufbau berücksichtigt diese Änderung - das war's bereits. Die beiden Teile werden, wie hier rechts zu sehen, später einfach gesteckt, die Vielzahl der Elemente, die dabei zusammenfinden, stellt schon für sich eine wackelfreie und stabile Verbindung her. Das geschieht über je einen Holzdübel in der Stirn der Eckbalken sowie einer Aufnahme für die überstehenden Verkleidungselemente des Oberteils.
Im Ergebnis entstehen zwei Teile, die jedes für sich gut um die schmalen Ecken der Kellertreppe passen und bei Demontage den gesamten Innenraum freilegen. Die Maße der Balken im letzten Schritt berücksichtigen diese Zweiteilung bereits.
Dieser Projektteil hat eine ganze Weile gedauert, denn es gab viel zu tun. Er beinhaltet:
- Die Positionierung des Subwoofers und die entsprechende Anpassung des Korpus
- Die Fertigung der Kassetten des Unterteils und ihrer Intarsien
- Die Intarsien für die bereits fertigen Rahmen-Zwischenverbinder
- Die Fertigung der Böden für die Staufächer links und rechts
- Die Verbindungsleisten zwischen Türen und Schubladen
- Das sorgfältige Glätten aller Flächen und Kanten
- Das Verleimen des Unterteils und seiner Kassetten
- Das Einbringen der Staufachböden
- Die Anbringung der Türen und Schubladen
- Die Anbringung der Sockelleisten
- Die Anbringung der Zierprofile in den Kassettenfächern
- Die Anbringung der Vorrichtung zum Aufstecken des Oberteils
Im Ergebnis ist das Unterteil aber nun fertig und benötigt nur noch das Finish. Die Details mitsamt den Maßen für die zu fertigenden Teile finden sich hier.
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Wie auf dem ersten Bild ganz oben auf dieser Seite zu sehen ist, kann die Arbeitsoberfläche des Sekretärs ausgezogen und damit vergrößert werden. Die Tastatur ist unter einer Klappe versteckt, die um 180° nach hinten schwenken kann. Außerdem sind diese Klappe und drei sie umgebende Elemente mit Leder bezogen. Die große Lade hat an der Vorderkante eine weitere Klappe, die im geöffneten Zustand als Handballenauflage dient und im geschlossenen Zustand die Front bildet.
Für diesen Arbeitsschritt werden benötigt:
Kassetten und Rahmen:
- 2 Teile á 578*116*16mm (die beiden größeren mit Leder bespannten Kassetten)
- 2 Teile á 391*116*16mm (die beiden kleineren)
- 4 Teile á 642*32*18mm
(lange Rahmenteile für die großen Lederelemente mit 45° Gehrung, das Maß bestimmt die Außenseite der Gehrung) - 4 Teile á 455*32*18mm
(lange Rahmenteile für die kleinen Lederelemente mit 45° Gehrung, Maß bestimmt die Außenseite der Gehrung) - 8 Teile á 180*32*18mm (kurze Rahmenteile, bei allen vier Stücken identisch)
- Lederstücke 1mm dick, jeweils zwei Zentimeter länger und breiter als die Kassetten (10mm Überstand an jeder Seite)
- 3 Einbohr-Zylinderscharniere für die Tastaturklappe
Frontklappe:
- 1 Stück Leimholz 1552*90*18mm
- Rahmen aus profilierten 10*10 Leisten, je 2 Stücke á 1552 und 90mm
- 4 Klappenscharniere für 18mm Material für die Frontklappe
Oberes Ladenniveau:
- 1 Stück Leimholz 642*70*18mm (Mittelteil hinten)
- 2 Stücke Leimholz á 455*250*18mm (Seitenteile hinten)
Unteres Ladenniveau:
- 1 Stück Leimholz 1552*190*18mm (hieran wird die Frontklappe befestigt)
- 2 Stücke Leimholz á 455*239*18mm (verlängern das untere Niveau nach hinten)
- ca. 4 laufende Meter Leisten in 54mm Höhe und 18-20mm Dicke (unterteilen die Arbeitsplatte in einzelne Fächer
Auf dieser Seite finden sich die Details zum Aufbau der Lade, hier ist sie fertig und eingebaut zu sehen, einmal eingeschoben mit geschlossenen Klappen und einmal ausgezogen mit geöffneten Klappen. Vor der Montage wurden noch die Schubladen eingebaut, die auf gleichem Wege befestigt sind. Die fertigen Teile können dann auch gleich ihre Beschläge erhalten.
Bei Wartezeiten - zum Beispiel auf das Trocknen von Leimstellen - habe ich mir den Pinsel geschnappt und immer mal wieder ein paar Teile gestrichen und poliert. Bis auf den Einbau der Türen (da fehlen mir noch ein paar Magnetschnäpper) und die Rückwandelemente (das Ganzjahresvorhaben mit den eingelegten Wappen) ist das Unterteil nun fix und fertig.
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Nun ging's bereits an die obere Etage, also die Elemente oberhalb der ausziehbaren Lade. Zunächst musste da mal der Korpus ergänzt werden, denn der dient als Gerüst für die innen liegenden Elemente. Das ist vergleichsweise schnell gemacht.
Benötigt werden:
- Die Balkenelemente, die bereits beim Aufbau des Korpus hierfür gefertigt wurden, zusätzlich zwei Viertelkreisbögen mit einem Außendurchmesser von 359mm und einer 14mm tiefen und breiten Falz in der unteren Innenseite.
- Zwei Verkleidungselemente für die Seiten (aufpassen, die sind wegen der Nuten für die Intarsien spiegelverkehrt zu fertigen!)
- Ein Verkleidungselement für den oberen Teil der Rückwand
- Ein Verkleidungselement für den Deckel
- Zwei Halbkreise zur Aufnahme der Verschlussklappe und
- Die Zwischenebene, die den inneren Aufbau (Schubladen und Monitor) trägt.
Details und wegen der komplexen Teile auch die auch Maße wie gehabt auf einer Extraseite. Hier das Ergebnis. Es zeigt den Zwischenboden, der auf der Lade liegt, einen der Halbkreise (noch nicht in der endgültigen Position) und einen der Rahmenbögen, der gerade an die seitliche Kassette gepresst wird. Die Rückwand ist von innen zu sehen und oben liegt bereit der Deckel auf. Außerdem sind nun die Türen eingebaut.
Das war eher ein vorbereitender Schritt, denn im weiteren Verlauf wurde es nun richtig komplex!
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Der Innenraum des Oberteils hat es im wahrsten Sinne in sich. Hier wurde besonders viel gezeichnet und getüftelt, denn kein einziges Maß war verfügbar. Das Oberteil fasst neben den Fächern für 8 Schubladen auch 12 Regalfächer, von denen 2 von den Lautsprechern belegt sind. Jedes Schubladenfach hat individuelle Maße, keine zwei Laden sind identisch. Der Einbau dieser Elemente ist hier beschrieben. Hier rechts ein Zwischenergebnis.
Später geht es auf einer separaten Seite weiter, denn wegen der Komplexität und Länge der Beschreibung habe ich diesen Schritt zweigeteilt. Details zu den Elementen dieses Schrittes finden sich auch auf der Zeichnungsseite.
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Im zweiten Teil ging es vor allem um die technischen Details des Innenaufbaus. Das beinhaltet vor allem den Einbau der Lautsprecher und des Monitors, aber auch der kleineren Elemente, die darunter angeordnet sind. Mit der Zeit wurden das immer mehr Elemente. Neben Anschlüssen für Kopfhörer und Mikrofon gibt es unter dem Monitor nun auch eine Webcam, deren Technik unsichtbar auf der Rückseite des Monitors befestigt ist. Für den Anschluss weiterer Geräte dient ein 4-fach USB Verteiler, der ebenfalls unter dem Monitor verbaut ist. Außerdem erhalten die Regalfächer ihre Verkleidung. Details hier.
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Fertigung der oberen Schubladen
Ein weiterer umfangreicher Schritt im Aufbau des Oberteils sind die dort enthaltenen Schubladen. Ihre gerundeten Fronten waren für mich das schwierigste Detail des Möbels überhaupt.
Für den Aufbau wurden zunächst Schubkästen aus einem alten Lattenrost gebaut, dann wurden die Fronten aus einem Konstruktionsbalken gefertigt. Nach der Verbindung von Kästen und Fronten konnte gestrichen und poliert werden, abschließend kamen die Knaufe dran - auch das nicht ohne Hürden.
Das Ergebnis ist links zu sehen, Details zu diesem Aufbauschritt gibt es hier.
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Verschlussklappe und Endmontage
Das letzte noch verbliebene Element ist die Klappe, die das Oberteils öffnet oder verdeckt. Die Fertigung dieses Elementes war bis zuletzt unklar und dann doch überraschend einfach.
Details zu diesem Aufbauschritt gibt es auf dieser Seite, hier das Ergebnis.
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Dieses Projekt war das umfangreichste und bis hierher teuerste in meiner Liste. Obwohl es aber viel Geld gekostet hat, liegt dieses Geld doch unter 10% des Preises für das Original. Dafür ist ein Familienstück entstanden, von dem ich mir wünsche, dass es über einige Generationen weitergereicht wird. Es stellt die Geschichte unseres Namens und unserer Herkunft dar. Dazu - und dieses Kompliment richtet sich an den Designer - sieht es einfach umwerfend gut aus und bietet eine reiche Anzahl an Funktionen. Entgegen erster Befürchtungen hat die Abweichung in Material und Farbe dem Stück nicht geschadet. Ganz im Gegenteil passt es ausgezeichnet zu unseren sonstigen Möbeln und überhaupt zu unserem Wohnstil.
Die Bauphase erstreckte sich von Weihnachten 2005 bis in den Herbst 2006. Die reine Arbeitszeit war jedoch deutlich geringer, sie lag vielleicht bei 2 Monaten, denn zugleich entstanden ja sämtliche Zeichnungen und auch diese Online-Beschreibung. Zusätzlich fordert natürlich auch der Job seine Zeit und das tat er zum Projektende hin reichlich, sodass allein zwischen dem vorletzten und dem letzten Update über 4 Monate lagen. Und schließlich macht das Hobby nur dann Spaß, wenn kein zeitlicher Druck entsteht, sondern man je nach Lust und Laune mal an diesem und mal an jenem Werkstück arbeiten kann. So sind denn auch in der gleichen Phase verschiedene andere Dinge entstanden, wie der Voltigierbock, der Dielenschrank, die Gartenhütte und das Mülltonnenhäuschen.
Einige Interessenten haben bereits während der live aktualisierten Bauphase Interesse an einer eigenen Umsetzung gezeigt. Weitere werden in Zukunft auf den nun fertigen Bauplan stoßen und folgen. Ich wünsche viel Spaß dabei und stehe gern zur Verfügung, wenn Fragen zu Details auftreten. Ja, dieses Stück ist komplex - aber der direkte Weg zum Ergebnis beginnt mit dem ersten Schritt. Wenn man einfach anfängt, stellt man fest, dass man ein Problem nach dem anderen lösen kann und was zunächst unmöglich erschien, steht dann am Ende fertig an seinem Platz. Die CNC-Fräse war natürlich an vielen Stellen eine Erleichterung. Eine Voraussetzung ist sie jedoch - vielleicht abgesehen von den komplexen Intarsien - nicht.
Ich würde mich freuen, die jeweiligen Ergebnisse mal im Bild zu sehen. Feedback bitte an markus ät diegmann.info.