Kellerdecken
Ein Zentimeter Styropor hat die Dämmwirkung von einem Meter Beton. Nachdem ich diesen Satz gelesen hatte, war der Plan gefasst, die Kellerdecken komplett zu dämmen. Ob der Satz in dieser Ausprägung nun stimmt oder nicht, sei dahingestellt - die Dämmwirkung von Styropor ist jedenfalls unbestritten und der alte Ari-Leitspruch "Viel hilft viel" gilt auch hier. Als ran an die Decken!
Der Keller unseres Hauses besteht komplett aus massivem Beton. Auf den
Bodenplatten stehen fertig gegossene Wandelemente, auf denen ebensolche
Deckenelemente aufliegen. Das bringt den Vorteil, dass es nie Feuchtigkeitsprobleme
gab oder geben wird, hat aber auch den Nachteil, dass diese Elemente Wärme
in etwa so gut festhalten wie ein Fliegengitter. Es ist - und ich schreibe
das im Januar - schweinekalt im
Keller. Stelle
ich die Heizung eine halbe Stunde aus, ist die Bude schon wieder kalt.
Der Baustoff der Wahl waren 1,5mm starke Styroporplatten aus dem Baumarkt - die gibt's dort im Format 100*50cm in verschiedenen Stärken. Billig sind sie alle nicht, aber ich habe die Hoffnung, dass sie ihren Preis wieder reinholen. Interessanterweise sind die Preise so kalkuliert, dass man je nach Dicke der Platten für die gleiche Menge Styropor drei verschiedene Preise zahlt. Zu kaufen gibt es jeweils einen Klotz Styropor, der einen Meter lang und je einen halben Meter breit und hoch ist. Dieser immer gleiche Viertel-Kubikmeter besteht nun aus einer unterschiedlichen Anzahl von Platten, je nachdem, ob die nun 10, 15 oder 20mm dick sind. Wählt man 10mm Stärke, ist der Preis pro Block höher, weil man viele Platten daraus gewinnt. Wählt man 20mm, erzielt man die höchste Dämmwirkung und auch das rechtfertigt offenbar einen Aufpreis. Am günstigsten war also dieselbe Menge Styropor in 15mm Platten geschnitten und die habe ich dann auch genommen.
In der Zeichnung links ist die Raumaufteilung im Keller dargestellt.
In der Werkstatt sowie im Wasch- und Lagerkeller - also den beiden
größten Räumen - soll nur mit Styropor verkleidet werden. In den anderen
Räumen kommt zusätzlich noch eine Paneeldecke drunter
und davon
handelt dieses Projekt. Bitte keine weiteren Kommentare zur Größe der Werkstatt
übrigens :) Immerhin entsteht da ja auch das eine oder andere, insofern
darf es gern etwas größer sein.
Angefangen hat die Idee der Verkleidung der Kellerdecken damit, dass aus dem Erdgeschoss zunächst alte Paneeldecken abgenommen werden mussten. Das Bild rechts zeigt das heutige Billardzimmer, damals noch mit der gewinkelten Wand rechts, die wir dann in einem anderen Projekt entfernt haben. Außerdem zu sehen die schon teilweise demontierte Paneeldecke, bestehend aus über 4 Meter langen Paneelen, die offenbar noch nicht alt und recht gut in Schuss waren. Es wäre schade gewesen, sie einfach wegzuwerfen, also habe ich Paneelen und Unterlattung zunächst mal in der Garage gelagert. Auf dem Boden sieht man übrigens die vollflächige Kleberschicht, die zurückblieb, nachdem der dort verlegte Teppichboden rausgerissen war - ein großer Spaß, die zu entfernen.
Die Günstigen - Büro und Klo
Jedenfalls spendete diese Decke etwa 20qm Material, wenn man die Stellen
abzieht, an denen Strahler verbaut waren. Die Strahler selbst waren
leider grottenhässlich, aber ein paar
Trafos sowie
eine Menge Verbindungskabel und Lüsterklemmen fielen ebenfalls ab. Gut,
das konnte gleich verbaut werden! Der früheste und dringendste Bedarf daran
bestand im Büro, denn dort verbringe ich die meiste Zeit und da möchte ich
nicht inmitten von Heizungsrohren und Betonwänden sitzen - es darf gern
etwas wohnlicher sein.
Und so haben wir dann dort zunächst die alte Unterlattung verwendet,
angebracht im Abstand der Styroporplatten. Alle 50cm sitzt also eine Dachlatte
unter der Decke, dazwischen eine Bahn 1,5cm dickes Styropor. Direkt darunter
sind die Paneelen verschraubt, ich habe dazu immer schon lieber Befestigungskrallen
als Tackernadeln verwendet, weil die das Material unbeschädigt und damit
wieder verwendbar halten. Man sieht später im Flur, dass dort die Wände
mit der alten
Wohnzimmerbordüre aus Fichtenprofilbrettern verkleidet
sind, was eben dadurch möglich war, da sie früher mit diesen Klammern angebracht
waren und so durch Demontage nicht zerstört wurden. Die Erstmonteure dieser
Deckenpaneelen haben das leider anders gesehen, sodass erstmal hunderte
Tackernadeln aus den Nuten der Bretter entfernt werden mussten, bevor sie
wieder verbaut werden konnten.
Im Büro gab es Rohrleitungen auf jeder Raumseite, die mit Kästen aus
Dachlatten eingefasst und dann verkleidet wurden. Durch die ringsum verlaufende
Kästen entsteht in der optischen Wirkung eine zweite Ebene.
Das sieht
recht schick aus und wird funktional dadurch genutzt, dass wir in die Kästen
noch Strahler verbaut haben. Diese Strahler fliegen hier bereits seit mehr
als 5 Jahren herum, sie sind das Ergebnis einer ebay-Restpostensuche. Sowas
kann sich tatsächlich lohnen, denn es gab ein Paket mit 40 Stück zu einem
Preis von 20 Euro abzugreifen und da habe ich gleich zugeschlagen. Die Planung
für ein eigenes Haus bestand ja schon etwas länger und einen Einbaustrahler
für 50 Cent bekommt man nicht alle Tage.
Die ursprüngliche
Deckenlampe habe ich ebenfalls erhalten, die Strahler kann man heute zuschalten.
Diese Deckenlampen sind hochwertige Feuchtraumröhren, die vor 30 Jahren
an die Kellerdecken montiert und seitdem nie mehr beachtet wurden. Wischt
man eine solche Röhre nach drei Jahrzehnten mal feucht ab, erstrahlt sie
gleich doppelt so hell - es gab hier die eine oder andere Gelegenheit zum
Kopfschütteln. Nach dem Abwischen habe ich den Lampen je nach Raum noch
eine Lackspraydusche gegönnt, die sie farblich etwas aufpeppt, Farbreste
dafür sammeln sich ja immer ausreichend an.
Nachdem im Büro die Decke und die Elektrik (Schalter ersetzen, Dosen ergänzen etc.) fertig waren, war das aus dem Billardzimmer gewonnene Material zum Großteil verbaut. Ein Restposten passte noch in ein kleines 1qm Kellerklo, das aber zunächst mal komplett entkernt werden musste. Hier strahlte noch echter 70er Charme, die einzige Austauschaktivität, die hier je stattfand, war das Neubefüllen des Spülkastens nach dem Abziehen. Also musste alles raus und nachdem Boden, Wände und Keramik ersetzt waren, kam auch gleich die neue Decke sowie die darunter liegende Styroporschicht rein. Eine Unterlattung war bereits vorhanden, da hier auch vorher schon eine Holzdecke angebracht war. Hier sind ebenfalls 5 der spottbilligen Strahler verbaut und auch Deckenleisten, Trafo und Anschlussmaterial wurden vom Billardzimmer gespendet. Die Decken in Büro und Kellerklo gab's also zum Nulltarif - bedenkt man, dass die Verkleidung einer Raumdecke inklusive etwas Elektrik und Leisten gern über 400 Euro pro Raum (ca. 20qm) kostet, soll das ein Wort sein. Was dann noch übrig blieb, wanderte auf den Sperrmüll (Paneelreste) oder in den Kamin (Dachlattenstücke). Teil 1 - fertig, dieser Teil fand schon vor dem Umzug statt.
Nach dem Einzug war zunächst mal eine Menge in Sachen Einräumen und Anschließen zu tun, aber dann richtete sich die Gestaltungswut erneut auf den Keller.
Die nicht so Günstigen - Flur und Abstellkammer
Nun war der
Flur an der Reihe und da sollte ich so günstig nicht wegkommen. Das Prinzip
war erst einmal das gleiche: Unterlattung und Styroporbahnen aufbringen
- hier zunächst nicht 90° versetzt zur Verlegerichtung der Paneelen, sondern
in die gleiche Richtung. Da Strahler verwendet werden, muss die Unterlattung
eine zweite Ebene erhalten, damit über den Paneelen Raum für die Strahler
entsteht. Diese zweite Ebene sitzt dann 90° versetzt zu den Paneelen, um
ihnen Halt zu bieten.
Bei den täglichen Baumarktbesuchen der Renovierungsphase sind mir Paneelen
aufgefallen, die mit einem kräftigen Terracottaton daherkamen. Das fand
ich ziemlich schick und so habe ich gleich alles mitgenommen, was davon
da war. Diese Stücke waren nur zwei Meter lang, sodass hier erstmals nicht
nur der Länge nach aneinander gesetzt werden musste,
sondern auch
die Stirnseiten geplant werden wollten. Die verfügten ebenfalls über Nut
und Feder und beim Abschnitt der Stücke muss man nun sehr darauf achten,
an der richtigen Seite zu kappen. Die Strahler sind in jeder zweiten Reihe
ein Stück versetzt angebracht, wobei die dadurch geformte Linie nach dem
6. Strahler abknickt, in einem andern Winkel weiterläuft und so der verwinkelten
Flurform folgt. Weitere Strahler sitzen an der Kante zur Treppe sowie an
der Stirnseite des Flurs, wo später eine Regalwand
mit Schiebetüren geplant ist.
Zwar waren diese Paneelen nicht umsonst und mit 14 Euro/qm auch teurer
als andere im Baumarktsortiment, doch lagen die eigentlichen Kosten dieses
Schrittes in der Verkleidung der Aussenkanten. Die Kellerdecke stößt nicht
nur an Wände an, wo die Übergänge mit einfachen Leisten verziert werden,
sondern auch an das Treppenhaus, bildet dort also eine nach außen gerichtete
Kante. Für diesen Zweck gibt es L-Leisten, die die Stärke der Paneele abdecken,
nicht jedoch die einer doppelten Unterlattung. Die gesamte Konstruktion
hängt nun gute 6 cm unter der ursprünglichen
Deckenhöhe
und verlangt eine L-Leiste mit einer nach oben gerichteten Wange von mindestens
7cm Höhe. Die gibt's im Standardsortiment leider nicht.
Dazu wurde ich bei einem ebay-Händler für Aluleisten fündig. Dort gab es L-Leisten mit 3*7cm Abdeckfläche - genau das Richtige. Da auch für das anschließend geplante Schiebetüren-Projekt eine Menge Leisten benötigt wurden, habe ich gleich den gesamten Bedarf bestellt und bin somit für die Umrandung die gleiche Summe losgeworden, wie für die Decke selbst - autsch. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht ganz sauber passende Winkelverbindungen wurden mit grauem Acryl kaschiert und wenn die Reste davon abgerubbelt sind, wird das zunächst matt geschliffene Alu an den Kanten richtig gut aussehen. Die noch fehlenden Deckenleisten sind auch schon da und werden nach dem Tapezieren montiert.


Auch hier gab's Reste, die ich in der Abstellkammer (in der Zeichnung ganz oben mit "L" beschriftet) verbaut habe. Das ist ein winziges Räumchen, in dem Schwerlastregale verbaut und mit Schrankteilen aus den 50ern als Regalbretter geschmückt waren. Es fand sich noch ein weiteres Schwerlastregal an anderer Stelle und nachdem die gammeligen alten Bretter entsorgt und durch neue ersetzt waren, ist eine nette Kammer entstanden, die auf kleinstem Raum allerlei Kram fasst. Vom Standort her wären wir damit aber schon im dritten Projektteil - dem Gästezimmer. In dem Teil will ich einmal von vorn beschreiben, wie's gemacht wurde.
Der größte Teil - Das Gästezimmer
Auf der
Zeichnung sieht dieser Teil gar nicht so groß aus, dennoch hat er aber von
den Räumen, die eine Deckenverkleidung erhalten sollten, die größte Fläche.
Daher musste ein hellerer Farbton her, denn ein Farbton wie zum Beispiel
im Flur hätte hier ziemlich gedrückt. Das war nicht einfach, denn Holztöne
sehen irgendwie retro aus und einfaches weiß war mir zu langweilig. Das
Ergebnis war dann ein Gelbton aus der gleichen Serie, die schon im Flur
verwendet wurde. Dieser Projektteil wurde zwischen Weihnachten und Sylvester
2008 erledigt, denn für den Zeitraum war auf eine 20% Aktion im örtlichen
Baumarkt zu hoffen. Mit Erfolg.
Kalkuliert waren etwas über 20qm Deckenfläche, das entspricht 11 Paketen mit je 5 Paneelen. Ein Paket kostet gut 30 Euro und hinzu kommen die Deckenleisten, die auch nochmal mit gut 100 Euro zu Buche schlagen. Ein Raum dieser Größe liegt also bei den verwendeten Paneelen bei gut 450,- Euro Kosten. Rechnet man Styropor, Acryl für die Befestigung an der Decke und Dachlatten für die benötigten Rohrverkleidungskästen noch hinzu, geht es dicht an 500,- heran. Da lohnt es, auf eine 20% Aktion zu warten. Das Bild zeigt die dabei ergatterte Beute, im Vordergrund wartet bereits eine Kiste Raufaser auf ihren Einsatz.
Der nackte Raum sah erstmal so aus: voll gestellt mit Kram, der
beim Umzug
nirgendwo anders mehr hinpasste, die Decken voller Rohre und die Wände voller
Krater. Die frisch gebaute Zwischenwand war Voraussetzung
für die Deckenverkleidung, denn im angrenzenden Lagerraum wird es bei der
Styropordämmung bleiben.
Im ersten
Schritt erfolgt also die Dämmung. An eine Reihe Dachlatten wird eine Reihe
Styropor angelegt und mit Acryl an die Decke gepappt. Das hält wunderbar,
braucht aber mit der Zeit eine Menge Acryl, das man daher möglichst im Großhandel
bezieht, wo die Kartusche unter einem Euro liegt. Der gesamte Keller frisst
an die 75 Kartuschen Acryl für die Deckenverkleidung, allerdings sind damit
auch 50 laufende Meter Deckenbordüren im Wohnbereich angebracht
worden.
Das Bild rechts zeigt, wie es dann aussieht, immer hübsch eine Reihe neben
die andere. Wichtig ist, dass an beiden Seiten eine wandnahe Dachlatte sitzt,
damit dort später die Paneele noch befestigt werden kann, denn sonst hängt
sie an der Seite
durch.
Der nächste Schritt ist nun, je nach Rohrverlauf entlang oder im Winkel zu den Rohren eine weitere Ebene Latten zu befestigen, an denen die Kästen angebracht werden. Diese Kästen verstecken dann die Rohrleitungen, sobald sie verkleidet sind. Damit sie verkleidet werden können, müssen die Kästen so gestaltet sein, dass sie den Paneelelementen nachher ausreichende Befestigungsfläche bieten.
Am einfachsten sind solche Konstruktionen mit Stuhlwinkeln zu realisieren.
Das geht schnell und einfach, kostet nicht viel und kann bei Bedarf leicht
wieder demontiert
werden. Meine über 100 Stuhlwinkel aus dem 1994er Projekt "Blockhütte"
begleiten mich seit nunmehr 15 Jahren und haben auch hier wieder einen prima
Verwendungszweck gefunden.
Die Distanzstücke dieser Kästen werden so bemessen, dass im Ergebnis
die Paneelen unterhalb der Rohre befestigt werden können. Da kommt es auf
jeden Zentimeter an, denn
Kellerdecken
sind ja an sich meist schon nicht besonders hoch und kommen mit dieser Konstruktion
noch ein ganzes Stück herunter. Das tut der Optik weh und der Stirn langer
Menschen noch viel mehr, also sollte es möglichst flach ausfallen und die
Materialstärke der Dachlatten will gefälligst mit berücksichtigt werden.
An Material kann hier übrigens verwendet werden, was gerade da ist. Dachlatten sind billig, in Streifen geschnittene Reste von anderem Material sind meist sogar umsonst. Wichtig ist nur, dass das verwendete Material eine einheitliche Dicke hat, denn die Paneeldecke soll ja nachher möglichst eben wirken. Und natürlich muss es dicker oder wenigstens ebenso dick sein wie die Styroporschicht. Die teakfarben lasierten Dachlatten sind zum Beispiel beim Aufbau einer Gartenhütte übrig geblieben.
Bei wandnahen
Kästen an den Raumseiten ist die Höhe wiederum nicht so wichtig, denn hier
läuft ohnehin niemand her. Da dort Strahler geplant sind, kommt der Kasten
etwas tiefer als für die Verkleidung der Heizungsrohre notwendig. Was von
der Decke hängt, ist ein Telefonkabel, das mit Hilfe von Nagelschellen schon
aus Büro und Flur heraus immer hübsch mit verlegt wurde. Im Hintergrund
sind zwei Deckenstützen zu sehen, die bei dieser Art Arbeit hervorragende
Dienste leisten. Sie kamen bei der Renovierung ständig zum Einsatz, denn
eine 2 oder 3 Meter lange Paneele bringt man ohne diese Helfer allein nicht
sauber an ihren Platz.
Die spätere Kastenverkleidung wird also unter den Lattenkonstruktionen befestigt und versteckt die Rohrleitungen. An der Wandseite will die Verkleidung ebenfalls Halt finden, dort wird einfach eine weitere Latte angedübelt. Hier muss genau gemessen werden, denn die Unterkante des Kastens und die der Wandleiste müssen auf gleicher Höhe liegen, damit die Decke gerade wird. Am einfachsten ist das zu messen, wenn der mit Stuhlwinkeln konstruierte Kasten fertig ist - nur kommt man dann je nach Wandabstand dieses Kastens nicht mehr mit dem Bohrhammer dahinter, um die Dübellöcher für die Wandleiste zu setzen. Also vorher messen oder die Unterkante des Kasten erstmal nur provisorisch befestigen und zum Bohren der Wandleiste nochmal abnehmen.
Rechts
nun eine weitere Voraussetzung für die abschließende Verkleidung: Was an
Kabeln, Dosen und Schaltern geplant ist, sollte nun bedacht und montiert
werden, denn später wird das schwierig. Wir hatten in diesem Raum das Problem,
dass der einzige Lichtschalter an der Tür zum Flur sitzt und Gäste nun,
wenn sie das Licht ausmachen, durch den fensterlosen und somit stockdunklen
Raum zurück zum Bett tappen müssen. Daher sollten einige Strahler in den
Kasten über dem Gästebett eingebracht werden, die einen separaten Stromkreis
brauchen, denn für eine Wechselschaltung waren nicht genügend Leitungen
da. Zum Glück befand sich im Raum eine weitere Leitung, aus der frische
und nie benutzte Kabel ragten. Die wurde gleich angezapft und zu einem Schalter
sowie zwei Steckdosen geführt. Das Telefonkabel wird ebenfalls weiter mitgeführt
und schaut am Ende seitlich am Kasten heraus, wo dann ein Wandtelefon montiert
wird. Das Bild zeigt außerdem, dass die Seite des Kastens bereits verkleidet
ist. Das wird vor der Deckenverkleidung gemacht, denn die Deckenpaneelen
fallen dann um die Stärke der Kastenverkleidung kürzer aus und die Kastenverkleidung
findet so auch am oberen Rand noch Halt. Insgesamt ist es sinnvoll, die
Arbeit an Kästen und Decken parallel voran zu bringen, denn Letzteres erzeugt
Abschnittreste, die für Ersteres noch lang genug sind. Kastenverkleidungen
sollte man also nicht aus frischen Paneelen schneiden, um den Verschnitt
und damit die Kaufmenge gering zu halten.

Nun also zur Decke. Bahn für Bahn wird die Paneele unter der Decke fixiert,
in die Nut der vorangegangenen eingeschoben, mit Klammern an der Unterlattung
verschraubt und um ein Teilstück zum Rand hin ergänzt. Die nächste Bahn
fängt mit dem Verschnittrest des zuletzt benutzten Teilstückes an, diesmal
wird von der anderen Seite gekappt.
Übrig bleibt
ein Filetstück aus der Mitte der Paneele, nunmehr ohne Nut und Feder, aber
immer noch prima geeignet für ein weiteres Kastenelement.
Rechts ist die Verkleidung der quer zum Raum verlaufenden Rohre zu sehen.
Wer's ganz genau mag, verkleidet die Kästen auch an der Seite in Verlegerichtung,
in diesem Fall also horizontal. Dann aber können die kleinen Reststücke
nicht mehr benutzt werden und gleichzeitig werden neue Paneelen für diese
Verkleidung benötigt. Dafür war ich zu geizig, also wurde hier mit kleinen
Stücken gearbeitet. Die Lampe, die vorher seitlich an der Wand hing,
zog ebenfalls
mit um und hängt nun mittig unter der Paneeldecke.
Hier
nun das Ergebnis. Zwischenzeitlich wurde tapeziert und gestrichen und nun
sind auch die Decken- und Fußleisten angebracht. Aus einem nackten Betonkeller
ist ein wohnlicher Raum geworden, der Wärme, Licht und am Ende hoffentlich
auch etwas Gemütlichkeit spendet. Von den 40 spot(t)billigen Strahlern sind
nun 39 verbaut worden. Hier hätte problemlos noch ein sechster hingepasst,
aber ich habe lieber noch einen in Reserve behalten. Die Strahler werden
mit dem Schalter direkt über der Schlafcouch geschaltet und der Farbton
der Decke wirkt wie beabsichtigt: nicht zu langweilig, aber auch nicht zu
drückend.
Die Deckenleisten
werden übrigens mit solchen Clips wie hier rechts angebracht. Die Leisten
haben eine rückseitige Nut, in die die herausstehenden Nasen am Clip greifen.
Es ist ziemlich knifflig, das Ding mit einer Hand unter der Decke zu halten
und mit der anderen anzuschrauben. Wenn man vorher einen Klecks Acryl auf
den Clip aufbringt, wird's viel einfacher, denn dann bleibt er von selbst
am Platz und man kann besser schrauben. Man sieht auf dem Bild, wie etwas
Acryl herausquillt - das bleibt unsichtbar, denn es kommt ja die Leiste
drunter. Diese Clips wollen einkalkuliert sein, denn für 30 Stück wird der
unglaubliche Preis von 8 Euro verlangt - wie immer, wenn es keine schnelle
Alternative für ein billiges Teil gibt.
Wir haben nun im neuen Haus den gesamten Keller mit Styropor gedämmt, was in beheizten Kellerräumen die Wärme besser isoliert und in unbeheizten die Kälte nicht nach oben weiterreicht. Der Effekt ist direkt spürbar, denn die unbeheizten Räume sind nun noch kälter, da sie vorher durch die Decken des Erdgeschosses mitgeheizt wurden. Man merkt daran ganz direkt, wieviel Heizwärme im Erdgeschoss früher auf diesem Weg verloren ging, sodass ich recht sicher bin, dass sich die Kosten für Styropor und Acryl auf lange Sicht auszahlen werden.