Trockenbauwand im Keller
Der Keller in diesem Haus war immer eine reine Abstellfläche. Zwar wurden große Pläne gemacht und Sicherungsaufschriften wie "Sauna" oder "Küche Keller" zeugen noch davon, doch findet man erst die entsprechenden Anschlussdosen, so stellt man fest, dass niemals Strom dort abgenommen wurde. Da guckten noch die unverbogenen isolierten Enden der Adern aus der Wand. Es blieb also bei den Plänen - 30 Jahre lang.
Nun gut, unsere Vorstellung von einem Keller ist eine andere - er ist eine Erweiterung der Wohnfläche. Hier müssen Büro, Werkstatt und Gästezimmer Platz finden und außerdem muss er viel Stauraum bieten. Als erstes haben wir ihn daher mal mit einer Heizung geadelt. Rot dargestellt brauchte es je eine für Werkstatt (oben), Büro (rechts) und Gästezimmer (unten). Diese Dinger kosten neu eine Menge Geld, erfreulicherweise scheint sich ihr Wert nach Erstgebrauch aber in warme Luft aufzulösen, denn gebraucht gibt's Heizkörper für den ganz kleinen Euro. Wir haben 3 Stück bei ebay ergattert und mit dem neu erstandenen Anhänger fröhlich trällernd nach Hause geschafft. Das Zur-Baustelle-Schleppen und Montieren hat dann der - weniger fröhlich trällernde - Heizungsmann übernommen, denn die Dinger sind bei 12cm Tiefe 2 Meter lang und wiegen freundliche 150 Kilo das Stück.
Damit war eine wichtige Voraussetzung für weitere Arbeiten geschaffen, denn schließlich war inzwischen der fiese Winter 2008 angebrochen und es werkelt sich viel besser, wenn man es dabei nett warm hat. Die Arbeiten im Keller erstrecken sich auf mehrere Räume und Projekte, sodass wir uns hier auf den in der Zeichnung links gelb markierten Bereich konzentrieren. Hier lag die Herausforderung darin, aus ursprünglich einem Bereich drei verschiedene zu machen und die entsprechend zu trennen.
Bereich 1 war dabei ein kleiner Verschlag, der dankenswerterweise bereits über eine eigene Tür verfügte. Den gab's in der Bauzeichnung noch nicht, er wurde später hinzugefügt und hat daher keinen eigenen Schaltkreis. Betritt man also Bereich 2 vom Flur aus und schaltet dort das Licht ein, so leuchtet es gleich in allen drei Bereichen - ob man nun dorthin will oder nicht. Die erste Maßnahme war also, den Bereichen 1 und 3 separate Schaltungen zu gönnen - die funktionieren zwar mangels Leitungen nur dann, wenn Bereich 2 hell ist, aber dort muss man ja ohnehin hindurch.
Dann ging es darum, die Bereiche 2 und 3 voneinander zu trennen. Die Bauzeichnung hat diese Trennung irgendwie auf halbem Weg verloren, denn eine Trennwand ist zwar da, hört jedoch nach zwei Dritteln plötzlich auf. Die musste nun um gut 3 Meter verlängert werden und das Material der Wahl dazu war Ständerwerk mit Pressspanverkleidung.
Leider habe ich versäumt, vor dem Verkleiden Bilder zu machen, aber kurz erzählt liegt eine selbstklebende schallschluckende Textilbahn oben, unten und seitlich im zu schließenden Bereich an - die Tür spart sie natürlich aus. An Decke und Boden verlaufen darauf 100mm breite Profile, in die wiederum Ständerprofile gesteckt sind. Ich habe mich für Pressspan statt Gipskarton entschieden - eigentlich nur aus dem Grund, dass davon aus dem Projekt "Begehbarer Kleiderschrank II" noch 4 Platten da waren und somit der Bedarf mit weiteren 4 bereits gedeckt war. In der Wand steckt neben 140er Glaswolle ein Kabel für 3 Steckdosen sowie ein weiteres für die Deckenlampe in Bereich 3, der damit eine separate Schaltung erhielt. Das Türblatt fiel ebenfalls beim Projekt "Begehbarer Kleiderschrank II" ab, denn dort ging es ja darum, einen separat zugänglichen Raum zu einem Nebenzimmer des Schlafzimmers zu machen. Da das Blatt also schon da war, musste nur das passende Futter beschafft werden.
An sich gibt es zu diesem Projekt zusammenfassend nur zwei Dinge zu sagen: Erstens habe ich das Verspachteln der Fugen und Schraublöcher auf der einen Seite mit Gips erledigt, auf der anderen Seite jedoch mit Acryl. Da Gips ruckzuck härtet, ist das Arbeiten mit Acryl deutlich entspannter und ich kann's nur empfehlen. Zweitens ist so eine Wand erfrischend günstig - inklusive Türfutter, Verkleidung, Dämmung und Ständerwerk hat der Spaß gerade mal 150 Euro gekostet. Alte Steckdosen und Schalter gab's hier geschenkt, denn wir haben ungefähr 20 Kilo von diesem Zeugs aus allen Wänden des Hauses geschält und durch aktuellere Produkte ersetzt. Für eine Kellerwand oder Dinge wie den Stromspender in der Werkstatt sind einige davon noch gut genug.
Im nächsten Schritt wurde dann auch im Gästezimmer die Decke verkleidet, davon berichtet ein anderes Projekt. Anschließend wurde tapeziert und im Ergebnis liegen drei getrennte Bereiche vor. Bereich 1 ist eine reine Abstellkammer, sie hat eine eigene Tür und wird nur dann beleuchtet, wenn sie gebraucht wird. Bereich 2 ist das Gästezimmer; es ist beheizt und wohnlich gestaltet, während Bereich 3 lediglich eine Deckendämmung erhalten wird und ansonsten - ebenfalls separat beleuchtet - als Waschküche und Lager dient.
Die Tür wurde dann in einem der Folgeprojekte noch weiter behandelt, mehr dazu im Projekt "Kellertüren".