Stromspender

In einem früheren Projekt war von einem freistehenden Küchensockel die Rede, der mit selbst gestalteten Türen ergänzt wurde. Als wir nun in ein neues Haus umzogen, hatten wir die dortige Küche mitgekauft, sodass die alte bei ebay unter den Hammer kam. Den freistehenden Sockel jedoch haben wir behalten, denn der sollte nun in die Werkstatt.

Dort hatte mich nämlich schon lange gestört, dass stationäre Werkzeuge viel Platz auf der Werkbank wegnehmen. Im Keller des früher bewohnten Hauses gab es eine Bar, die dafür eine gute Lösung war, aber die fehlte hier nun. Also wurde der Küchensockel für diesen Zweck hergenommen und mitten in den Raum gestellt. Die Maschinen wurden darauf montiert, nun mussten sie noch mit Strom versorgt werden.

Dafür gibt es praktische Verteilerwürfel zu kaufen, die mit einer Kette an der Decke hängen und 3 bis 4 Steckdosen bieten. Erstens sind die aber teuer, zweitens brauchte ich mehr als 4 und drittens hatten wir gerade im gesamten Haus die Steckdosen ersetzt, weil sie uns optisch nicht gefielen. Hier, wo es nicht auf's Aussehen ankommt, waren die alten gerade gut genug und davon waren eine Menge da.

Also habe ich aus Reststücken eine kleine Kiste gezimmert, in deren Seitenwände je zwei Hohlwanddosen eingelassen wurden - davon haben wir in der Renovierungsphase gleich einen ganzen Sack voll gekauft, was sich auch als sinnvoll herausgestellt hat. In die Hohlwanddosen wurden nun die Steckdosen verschraubt und ihre Verkabelung wie auf der Zeichnung dargestellt zusammen geführt. Je zwei finden in einer Wago-Klemme zusammen, dann zwei Paare und zuletzt werden alle 8 mit dem eingehenden Stromkabel verbunden, das an der Decke entlang zu dieser Kiste führt. Dann habe ich auf der Unterseite der Kiste noch einen Schalter hinzugefügt, der sämtliche Stationärmaschinen vom Strom trennt, damit sie nicht versehentlich eingeschaltet werden können.

Die Kiste wurde mit Ketten an einem Deckenhaken befestigt und bietet nun 8 Steckdosen zum Nulltarif. Das reicht sowohl für die auf dem Sockel befestigten Maschinen, als auch für andere Werkzeuge, die rings um diesen Sockel benutzt werden und hier Anschluss finden, ohne dass man mit dem Verlängerungskabel zur nächsten Wand muss.

Die Anordnung der Maschinen auf dem Sockel war dann nochmal ein ganz eigenes Thema, denn sie müssen nicht nur alle auf die verfügbare Fläche passen, sondern jede muss auch den jeweils benötigten Bewegungsspielraum haben. Ganz besonders ist das bei der Kapp- und Gehrungssäge oben im Bild der Fall. Neben der Säge findet aber auf dem Sockel noch ein Bohrständer Platz, ein Schleifteller, eine Bohrmaschinenhalterung, eine im Ständer montierte Flex sowie ein Doppelschleifer für das Schärfen von Werkzeugen. Der Sockel ist in der Werkstatt eine echte Bereicherung und dieser Stromspender macht das möglich. Die Herstellung dauerte vielleicht zwei bis drei Stunden und sämtliches Material fand sich in der Werkstatt.