Noch ne Terrasse
Der
Schnitt unseres Hauses beinhaltet ein mittig
vorspringendes Stück, in dem das Wohnzimmer
untergebracht ist. Davor und dahinter entstehen
Freisitze, von denen wir den auf der Sonnenseite als
Terrasse nutzen. Im Sommerprojekt
2009 hatten wir den Teil ja schon verarztet, damit
er größer wird und schöner auch. Der hintere Teil sah
noch so aus wie er mal gebaut wurde - dicke
Steinplatten im Quadrat decken rund 16qm ab und wirken
nach 30 Jahren irgendwie angestaubt.
Einmal im "Megawoodfieber" habe ich beim Eisenbahnbau also kurzerhand beschlossen, nicht die Schiene außen um diese Fliesen zu führen, wie der Verlauf der Punktfundamente hier im Bild noch anzeigt, sondern die Fläche komplett zu beplanken und die Strecke darüber zu führen. Hinter der oben im Bild erkennbaren Tür steht der Billardtisch und das ist halt genau die Stelle, an die die Gartenbahn das Bier zu bringen hat. Also macht es Sinn, die Strecke auch dort vorbei zu führen.
Was
das Bild oben schon andeutet, ist hier im Detail
nochmal besser zu sehen. Es hat sich nämlich was mit
"bleicht nicht aus" bzw. "ist farbstabil". Was ab Kauf (rechte Seite) noch
mausgrau ist, erhält schon nach wenigen Tagen in der Sonne einen Braunton. Mir
war das egal, denn die Terrassendielen habe ich nur deshalb im selben Ton
genommen, damit sie zur Gartenbahn passen und der Gartenbahn ist herzlich
schnuppe, welchen Grauton ihre Trasse hat. Wer aber die Farbe seiner Dielen
sorgsam auswählt, den wird das ziemlich ärgern und so habe ich den Händler mal
drauf angesprochen. Die Antwort war "Das gleicht sich wieder aus.", was wohl
bedeuten sollte, dass dieselben Witterungseinflüsse das Material magisch wieder
zurückverwandeln oder aber - wahrscheinlicher - bedeutet, dass nachher alles
bräunlich ist. Ich bin mal sehr gespannt auf die weitere Entwicklung dieser
WPC-Werkstoffe, denn die Eigenschaften der Farbveränderung, des Ausbrechens und
der problematischen Entsorgung schränken die unbestrittenen Vorteile der
Oberfläche und Wartungsfreiheit doch schmerzlich ein - zumal dieses Schredderzeugs - ich kann das immer noch nicht fassen - teurer als bestes
Tropenholz ist.
Ich
wollte jedoch nichts weiter als schnell und quasi
nebenbei diese Fläche beplanken. Dazu habe ich ein
paar Bangkirai-Balken beschafft, weil ich mit denen
schon gute Erfahrungen hatte und sie neben dem
besseren Preis gegenüber speziellen (und natürlich
"empfohlenen") WPC-Balken auch die richtige Höhe
liefern, damit die Bahn nachher problemlos auf diese
Terrasse geführt werden kann. Ein paar Meter Vlies
wirken dem Krautwuchs in den Fugen entgegen, hier ist
alles erstmal einfach an die richtige Stelle geworfen
worden.
Im nächsten Schritt wurde es dann etwas sorgfältiger aus- und die ersten Dielen wurden schonmal aufgelegt. Die waren aus dem Bahnprojekt noch übrig und mussten nun noch durch eine Nachlieferung ergänzt werden. Als die da war, ging es weiter und zwar mit dem oben zu erkennenden Farbunterschied.
Die
Verlegetechnik ist hier so gedacht, dass man nicht
durch die Dielen bohrt und schraubt, sondern deren
seitliche Nuten nutzt, um dort diese Verlegeklammern
einzufügen. Das ist einfach ein kleines Stück Plastik
mit einem Loch in der Mitte und einer Nase an beiden
Seiten, die dann in die Nut der angrenzenden Dielen
greift. Natürlich gibt's das nicht im Lieferumfang der
Dielen, sondern diese Dinger kosten fein extra und zwar
satte 15 Euro pro 50 Stück. Dafür gibt's auch drei
einfache Plastik-Gartenstühle zu kaufen, die etwa die
20-fache Materialmenge bei gleichem
Produktionsverfahren aufweisen - wie immer kostet
etwas viel Geld, wenn es keine Alternativen dazu gibt.
Mitgeliefert werden dann aber wenigstens 50 Schrauben
und ein Bit und damit legt man dann los. Diele
anlegen, Klammern dran, festschrauben und wieder von
vorn. Das geht schnell und sauber und die Oberfläche
sieht nachher gut aus und hat keinerlei scharfe
Kanten, hervorstehende Schrauben oder Löcher. Die
Grundidee dieser Produkte ist durchaus gut - es fehlt
ihnen noch am Mitbewerb, sodass sie gnadenlos
ausgeschlachtet werden und dreimal mehr kosten, als
sie sollten.
Aus weiteren Dielen habe ich dann noch Randelemente gefertigt und deren Kante mit dem Viertelstabfräser fein abgerundet. Dieses Projekt ging schnell von der Hand und war an weniger als einem Tag erledigt. Die Kosten habe ich lieber ganz schnell verdrängt, daher dazu keine weitere Angabe.