Golfuhr

Wer ein Haus bewohnt und kleine Kinder hat, der richtet in der Regel die Kinderzimmer im oberen Stockwerk ein und stellt dann fest, dass sich die Kinder tagsüber niemals dort aufhalten. Das bereits im Thema Beistelltisch erwähnte Gästezimmer ist also zugleich das Spielzimmer im Erdgeschoss, entsprechend viel Spielzeug fliegt hier herum.

Um das wenigstens zum Teil unterzubringen, habe ich dieses Regal gebaut. Es besteht aus 20cm breiten Leimholzbrettern, die aus dem Projekt Raumteiler übrig blieben - hier hatten wir ja die CD-Regale stattdessen mit Parkettresten realisiert. Die hierfür eigentlich angeschafften Bretter waren also noch da und suchten eine neue Verwendung.

Um dem ganzen ein wenig Pfiff zu geben, habe ich die seitlichen Halterungen tief eingeschnitten - nur an den Tragestellen der Zwischenböden haben sie noch die ursprüngliche Breite. Durch diese Einschnitte fielen Verschnittstücke an, die mit Profilkanten verziert und wieder aufgeleimt wurden. Auf diesem Weg erhielt das Regal mehr Fülle.

Letztlich braucht man hier nicht mehr als 5 Leimholzbretter, 3 als Böden, eines als Kopfteil und eines für die Seiten. Alle Kanten sind mit Profilfräsern behandelt, Viertelstab für die Kanten der Böden, Hohlkehlprofil für die Seiten und die aufgeleimten Applikationen.

Den Abschluss bildet eine Lasur in Kiefer, wie auch schon beim Beistelltisch, der im gleichen Raum steht. Dieses Projekt war reine Resteverwertung - es hätte aber auch bei Neubeschaffung des Holzes nicht mehr als 15 Euro gekostet.

Die Höhe der Anbringung ist im übrigen kalkuliert - die Kinder kommen über die darunter stehende Couch an das unterste Brett heran und können sich das dort stehende Spielzeug selbst nehmen. Darüber liegende Ebenen sind jedoch nicht erreichbar und hier stehen dann vor allem Lärm-, Matsch- und 1000-Teile-Spielzeuge, die möglichst nicht alle gleichzeitig auf dem Boden liegen sollen und daher organisiert entnommen werden.

Natürlich klappt das nicht für immer - ich setze aber darauf, dass ihr Verständnis für ein gesundes Verhältnis zwischen Aus- und Aufräumen ebenso schnell wächst wie ihre Arme und Beine.

Später musste dieses Stück dem Karl-May-Regal weichen und wurde in den Keller verbannt. Die Zeiten, wo attraktive Spielzeuge noch auf einem Regalbord Platz fanden, waren da aber auch schon längst vorbei.