Gedenktafel

Nachdem Sammys Sarg fertig gestellt und an seinem Platz war, sollte das Grab noch eine Gedenktafel erhalten.

Ich habe dazu eine Konstruktion aus zwei Holzbalken (44*44mm) gewählt, die ein Schild in 28mm Stärke mit Aufschrift und einigen Zierelementen tragen. Dazu waren zwei Zeichnungen nötig:

Die 44er Balken erhielten zunächst eine Aufnahme für die Seiten des Schildes, das in diese Aufnahmen eingeleimt wird. Diese Vertiefung ist gut 15mm tief und bedeutet normalerweise eine ziemliche umfassende Arbeit mit dem Stechbeitel.

Mit einer einfachen Zeichnung wie hier oben ist das nun ruckzuck gemacht. Der Fräser fährt in etwa 5mm Tiefe einige kleiner werdende Rechtecke, bis die gesamte Fläche ausgefräst ist. Der Abstand der gezeichneten Rechtecke bemisst sich dabei am Durchmesser des Fräsers. Eine Funktion der Steuerungssoftware ermöglicht das wiederholte Abfahren dieser Zeichnung bei versetzter Tiefe in jedem Arbeitsgang, denn 15mm Tiefe sind für einen einzelnen Arbeitsgang etwas viel. Die Anweisung lautete also 'Fahre die Zeichnung dreimal und erhöhe die Frästiefe bei jedem Durchgang um 5mm'.

Das ganze zweimal und die Balken waren vorbereitet. An der Kappsäge erhielten sie die pyramidenförmigen Spitzen und am Schleifteller wurden sie unten angespitzt, damit sie leichter eingeschlagen werden können. Zusätzlich habe ich noch ein kleines Passstück mit einer nach innen gerichteten Kerbe gefertigt. Das wurde beim Einschlagen auf die oberen Spitzen gesetzt, damit diese unbeschädigt mit dem Vorschlaghammer in den Boden getrieben werden können. Entsprechende Löcher wurden vorher mit einem ebenfalls angespitzten Balkenrest der gleichen Stärke vorbereitet. Eine Markierung am unteren Ende (im Bild am linken Balken gut zu erkennen) stellt sicher, dass beide gleich weit (hier etwa 70cm) im Boden sitzen.

Die zweite Zeichnung beinhaltet das Schild. Hier sind nun zwei Farben in der Zeichnung zu unterscheiden, denen zwei verschiedene Frästiefen zugeordnet wurden. Erneut wurde ein V-Nut-Fräser verwendet. In den Schriften greift er etwa 8mm ins Material, bei den feineren Verzierungen sind es nur 3mm.

Der Hund stammte wie gesagt aus dem Tierheim, sein Geburtsdatum war daher nicht bekannt. Es blieb also für die Aufschrift bei dem Namen und dem Todestag. Auch hier wurde die umlaufende Linie nicht durchgefräst, sondern nur genutet - das Aussägen war auch bei der geschwungenen Form des oberen Randes kein Problem für die Bandsäge.

Im Gegensatz zum Sarg war hier Haltbarkeit gefragt. Das fertige Stück wurde daher zunächst mit Teak-Außenlasur gestrichen. Wie bereits mehrfach erwähnt, wird die dünnflüssige Lasur an den Kanten und damit auch an den eingefrästen Nuten viel stärker aufgesogen als auf der glatten Oberfläche. Durch diesen Effekt ergibt sich automatisch ein starker Kontrast der Einfräsungen zu der umgebenden Fläche, ohne dass dies durch separate Farbgebung erzeugt werden muss. Auf die farbgebende Lasur folgte ein dreifacher Klarlackanstrich. Da das Stück zusätzlich überdacht steht, wird es sicher eine geraume Weile halten.

Schon im ersten Monat nach Fertigstellung der Fräse waren somit einige Stücke entstanden, die mir manuell nicht möglich gewesen wären. Es wird zunehmend komplexer, dabei steigt der Zeichnungsaufwand, aber auch die Wirkung des Resultats. Weitere, noch komplexere Stücke sind bereits geplant und werden folgen.