Couchtisch
Der Couchtisch war ebenfalls eine Arbeit für Freunde und hier ging es darum, ein vorhandenes Stück zu ersetzen. Das Original war einmal für viel Geld beschafft worden, hatte aber unter dem Einfluss kleiner Kinder mächtig gelitten. Da es aus furniertem Pressspanmaterial bestand, waren Macken dauerhaft sichtbar - wenn das Furnier einmal beschädigt ist, sieht es nicht mehr schön aus und kann auch nur mit viel Aufwand restauriert werden. Da kann man besser gleich neu aufsetzen.
Der Plan war also, unter Erhalt von Form, Glasplatte und Füßen das Holz zu ersetzen - gegen natürlicheres Massivholz, das es diesmal ein wenig widerstandsfähiger gegen erneute Attacken von Kinderhand sein sollte.
Gewählt wurde 28er Leimholz, eine massive Platte für das untere Niveau, vier Brettstücke für das obere. Für Leisten zur Verzierung des Bereiches unter der Glasplatte waren noch Reste vorhanden.
Nach der Verdübelung und Verleimung der vier Bretter erfolgte die Innenfalz für die Glasscheibe, die Ecken haben wir mit dem Beitel nachgearbeitet. Im Anschluss passte die Scheibe ohne Spiel und damit auch ohne Schmutzfangkanten.
Die Stücke der Leisten im Inneren sind stumpf verleimt, denn sie müssen kein Gewicht tragen. Nun wurden alle Außenkanten von unten und oben mit einem 45° Fräser bearbeitet, damit der Tisch nicht mehr die harten und extrem eckigen Kanten des Vorgängers aufweist - sie waren ein übles Verletzungsrisiko und mussten immer mit Kunststoffecken verkleidet werden, da sie sich auf Kopfhöhe kleiner Kinder im Lauflernalter befanden.
Nach einer Vorbehandlung mit Nadelholz-Imprägnierung erfolgte ein dreifacher Anstrich mit Treppen- und Parkettlack, das ergibt eine dicke Schicht, die quasi unverwüstlich ist. Nun noch die Lochbohrungen für die Beine und fertig war das Stück.
Da Beine und Glas vorhanden waren, beliefen sich die Holzkosten auf rund 50 Euro, das war nur ein Bruchteil dessen, was das Original gekostet hatte.