Golfuhr

Dieses Projekt war die Idee einer Bekannten als Weihnachtsgeschenk für ihren Mann - einen Hobbygolfer. Ich fand es beeindruckend, dass sie eine klare Vorstellung vom Ergebnis hatte, bevor wir überhaupt angefangen haben. Die Golfbälle, das Uhrwerk und den Grasteppich brachte sie gleich mit. Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass man Kunstrasen am besten im Sommer kauft - im Winter braucht ihn niemand und entsprechend teuer ist er dann.

Ausschlaggebend für die Gesamtgröße war die Größe des vorhandenen Uhrwerks mit den Zeigern - eigentlich eine fertige Uhr, bei der die extragroßen Zeiger einfach ohne Ziffernblatt an der Wand entlang laufen. Die Länge des Minutenzeigers und ein wenig Abstand zu den stundenweise angebrachten Golfbällen führte zu einem Durchmesser von 130 Zentimetern - ein mächtiger Wecker.

Auf das Trägermaterial für den Kunstrasen kam es hier nicht an - es würde ohnehin vollständig verdeckt. Ich habe also zwei OSB-Platten gekauft, mit Nut und Feder versehen, da sie so einfacher zu verleimen waren. Um die Stabilität zu erhöhen, ist die Verbindung beider Platten auf der Rückseite aufgedoppelt, zudem finden sich dort Vorrichtungen zum Aufhängen der Uhr.

Zunächst wurde das Basismaterial auf den gewünschten Durchmesser zugeschnitten, anschließend habe ich die Standorte der Golfbälle ermittelt - pro 30 Grad einer. Dann wurden dort Löcher gebohrt, die ein Stück kleiner als der Durchmesser der Golfbälle waren, diese wiederum mit einem 45° Fräser innen vergrößert, was eine tiefere Lage und eine größere Auflagefläche der Bälle bewirkte. Ziel war, dass die Golfbälle etwa zur Hälfte im Material liegen. Es macht Sinn, das zunächst an einem Reststück auszuprobieren. Mit Abschluss der Fräsarbeiten ging es an die Verkleidung - der Teppich wurde auf- und rundum um die Kante gelegt und dort festgetackert - der erste Belastungstest für den Elektrotacker, der mit Bravour bestanden wurde.

Die Löcher an den Stellen für die Golfbälle wurden nun kreuzweise eingeschnitten, es ergaben sich jeweils vier rechtwinklige Lappen, die ich abgeschnitten habe. Nun war es einfach, die Bälle einzulegen und mit reichlich Kleber den Teppich am Trägermaterial und den Golfball am Teppich zu fixieren. Klemmzwingen in ausreichender Größe machten das möglich - da sie nicht in ausreichender Anzahl vorhanden waren, zog sich dieser Schritt über 3 Tage hin.

Dann war das Projekt auch bereits abgeschlossen, für den Preis von 12 Golfbällen und einer Uhr ist ein Einzelstück entstanden, das heute eine ganze Wand einnimmt. Bleibt nochmal zu erwähnen, dass Kunstrasen vor Weihnachten nicht sehr stark nachgefragt wird und entsprechend teuer ist - beim nächsten Mal würde ich ihn im Sommer beschaffen.