Pflanzenständer
Wer gesehen hat, wie unsere Barhocker
entstanden sind, wird die gleiche Technik bei diesem Projekt wieder erkennen.
Neben den abweichenden Materialstärken besteht ein Unterschied im Winkel
der Beine - hier beträgt er nur 5 Grad, außerdem ist das Ganze ein gutes
Stück höher.
Das Maß
zur Ausarbeitung des Oberteils ergab sich aus einer Bodenfliese. Zwei davon
konnte ich einstecken, als in der Familie renoviert wurde. Für den Aufsatz
habe ich hier - Verschnitt einkalkulierend - eine lange Leiste genommen
und ihr auf der einen Seite mit der Oberfräse ein Zierprofil gegeben. Die
andere Kante der Leiste erhielt eine Falz in der Tiefe der Fliesendicke.
Dann wurden die Leiste in 8 Stück mit auf Gehrung geschnittenen Enden unterteilt,
die wiederum an der der schmaleren Seite (die mit den Innenwinkeln also)
der Breite der quadratischen Fliese entsprachen. Mit einem Gurt lassen sich
4 davon sehr gut zusammenleimen, besonders wenn die Fliese dabei schon in
der Mitte liegt und ihrerseits dafür sorgt, dass die Winkel nicht auswandern
können, solange der Leim noch nicht trocken ist.
Das Gestell besteht aus 20*20mm Leisten, die Querstreben sind Reste aus einer 18mm Leimholzplatte. Auch hier wurde die Leimung der Streben wieder mit Holzdübeln verstärkt, aufgrund der geringen Belastung und der schmalen Streben reichte aber einer in jede Stirnfläche.
Das Bild rechts zeigt die beiden fertigen Stücke, das erste bereits mit aufgeleimtem Kopfteil und aufgebrachter Flüssigwachsschicht. Man erkennt hier einmal sehr gut, welchen optischen Effekt diese Schicht über die Holzpflege hinaus bringt, das Holz erhält einen warmen goldgelblichen Ton und einen matten Glanz. Den erhält es mit der Zeit zwar auch von selbst, allerdings dauert das ein paar Jahre.
Ich hatte mir vorgestellt, dass diese beiden Pflanzenständer rechts und links neben einem anderen Möbel oder an einer Wand stehen und jeweils eine größere Topfpflanze tragen. Aber was soll ich sagen - beim Familienmanager sind die Stücke durchgefallen, sie gefielen nicht. Nun bummeln sie im Keller herum und warten auf einen geeigneten Geburtstag in der Verwandtschaft. Gekostet haben sie übrigens nichts, denn sie bestehen nur aus Resten.