Noch ein Vogelhaus

Neulich in der Grabbelkiste: Ein Vogelhaus aus CNC-gefrästen Basiskomponenten, aus unbehandeltem Leimholz und stumpf zusammengenagelt. Das kann man fertig kaufen, kostete nur 8 Euro. Ich hatte Glück und bekam es geschenkt. Man kann es auch rausstellen - sollte man aber nicht, denn es ist nach wenigen Wochen Witterung schon hinüber. Außer...

Außer man beugt dem vor und adelt die schlichte Bude mit einigen Add-Ons, die sie vor dem Wetter schützen und auch gleich ein wenig ansehnlicher machen. Das beginnt zunächst mit der Farbe. Ein Anstrich mit Außenlasur schützt eine Weile sehr wirksam und sieht im Teak-Look auch gleich anders aus. Zuvor allerdings müssen die Kanten geglättet werden, denn aus denen ragten noch die Frässpäne - hier wurde wirklich das Holz gleich aus der Maschine auf den Ladentisch gestellt.

Weiter geht's nach dem Trocknen der Farbe mit der inzwischen vielfach bewährten Schindel-Tackertechnik. Unten anfangen, Schindeln etwa zwei Zentimeter überstehen lassen. Die zweite Reihe dann um eine halbe Schindel nach oben und zur Seite versetzt darüber platzieren und so weiter. Das geht recht flott von der Hand. Für jede zweite Reihe macht man aus einer ganzen Schindel mit der Schere zwei halbe, denn in diesem Fall ging das glücklicherweise genau auf. Bei den obersten Reihen muss man den restlichen Platz ein wenig im Auge behalten und sie so ausrichten, dass die ganz oberste nachher auch ganz oben abschließt. Wenn diese Justierung nur an der letzten Reihe vorgenommen wird, fällt der dann größere Versatz sofort unschön ins Auge. So wie hier rechts sieht es aus, wenn's fertig ist.

Nun kommt ein Streifen Dachpappe auf den Giebel, damit man die Tackerklammern der obersten Reihe nicht mehr sieht und damit auch in der Spitze kein Wasser eindringen kann. Der wird mit Dachpappenägeln angebracht und mit ihm zusammen werden auf gleichem Wege auch die unten überstehenden Schindeln der ersten Reihe fixiert. Wer es ganz genau mag, der nagelt auch hier noch einen Streifen Pappe darunter, dann sind auch die letzten kleinen Holzbereiche vor herunter laufendem Wasser geschützt.

Das war es auch schon, fertig ist ein wetterfestes Vogelhaus. An dieses kamen später noch zwei Überdachungen über die Seitenfenster. Sie lassen das ganze etwas plastischer wirken und haben auch den praktischen Nutzen, dass ein Vogel vor Regen geschützt im Fenster sitzen kann. Dieses war das zweite Vogelhaus dieser Bauart, so langsam werden die Schindeln endlich weniger - aber für einige Häuschen werden sie noch reichen. Andere Vogelhausprojekte gibt es hier und hier.